Festspiele

Die Festspiele finden alljährlich von Mitte Juni bis Anfang August in Bad Hersfeld statt. Auf der ca. 1400 qm großen Bühne werden Theaterstücke, Musicals und Opern aufgeführt. Die Bestuhlung bietet 1636 Zuschauern Platz. Im ehemaligen Wasserschloss Eichhof wird ein komödiantisches Theaterstück auf die Bühne gebracht. Die Schildehalle ist als Aufführungsort neu hinzugekommen.

Historie

Nach dem Brand der Stiftskirche von Bad Hersfeld im Jahre 1761, ist der ehemalige Sakralbau eine Ruine. Schon in der Sturm und Drang-Zeit diente die Ruine als Veranstaltungsort von Feiern mit Musik und Chören. Gelegentliche Theateraufführungen der Klassiker, durch die Bürger Hersfelds organisiert, fanden in der Ruine statt. In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde die Ode an die Freude von Friedrich Schiller aufgeführt. Die Ruine war auch im Vormärz Ort politischer Kundgebungen.

Deutsche Romantik

Ab 1871 fanden vaterländische Spiele, Gedenkfeiern und Romanhandlungen, von Gustav Freytag und Ernst von Wildenbruch organisiert, statt. Frühe Filmvorführungen sind auch dokumentiert. 1896 etablierte Konrad Duden, der Laienspieltradition verpflichtet, Volksfestspiele. In der Folge brachte der Festspielverein Stücke mit regionalem Bezug zur Aufführung, die nur für die Stiftsruine geschrieben wurden. Der Abt von Hersfeld, Vitalisnacht, Bruder Lolls und natürlich das Hexenlied von Ernst von Wildenbruch sind nur einige Beispiele.

Festspiele

Im Jahr 1936 wurde Faust I und Faust II aufgeführt. Diese Darbietungen wurden schon als Festspiele betitelt. Im September 1949 fand eine Goethe-Festspielwoche zum 200. Geburtstag Goethes statt. Ab 1951 begannen die Festspiele in heutiger Ausprägung sich zu entwickeln. Die Bad Hersfelder Festspiele sind für die Stadt und Region ein wichtiger und weicher Standortfaktor und bietet Kultur und Ambiente auf Großstadtniveau.

Raumerfahrung

Ein Theaterstück in der Ruine ist zu allererst geprägt vom monumentalen Bühnenraum und der sakralen, authentischen und radikal schlichten Wirkung von den Mauern der Ruine. Insbesondere der weite Abzissraum hat klerikales und weltliches Ambiente. Alle Stücke bekommen dadurch eine Gewaltigkeit, die natürlich auch erst einmal ein Regisseur und natürlich auch die Schauspieler sich erarbeiten müssen. Dies ist der Reiz der Bad Hersfelder Festspiele. Jeder Sommernachtstraum ist ein anderer Sommernachtstraum. Kommen Sie selber und lassen Sie sich auf ein neues Sehvergnügen ein, welches nicht vergleichbar ist mit einem geschlossenen Theater.

Zeiterfahrung

In der Ruine werden alle Stück ohne Pause aufgeführt. Dies bedeutet das man die Zeit genau spürt und fühlt. Sie fühlen die Kurzweiligheit oder die nie enden wollende Langeweile. Es ist die Kunst des Regisseurs und der Schauspieler keine Langeweile aufkommen zu lassen. Keine Werbepause, keine Sektpause stört das Zeiterlebnis. Kommen Sie selber spüren sie die Zeit.

Freilichterfahrung

Unter freiem Himmel alle Naturgeräusche Vögel, Wind, Äste die sich im Wind biegen, Wolkenspiel und vielleicht sogar Abendsonne und dann die dramatische Dämmerung, das Spiel von Feuer, Fackeln und Beleuchtung in Verbindung eines Stückes. Das ist dann ein einzigartiges Erlebnis, ein Gefühl göttlicher Vollendung das man sein Leben nicht vergisst. Kommen Sie selber spüren sie die Vollendung.

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